Warum wir nicht am virtuellen Existenzgründungstag Rhein-Neckar teilnehmen

Der Verein wurde am 28. Oktober 2020 beim Anmelde-Procedere zum virtuellen Event des Existenzgründungstag Rhein-Neckar auf erste Probleme aufmerksam. Alles Rechtliche in englischer Sprache akzeptieren zu müssen, um überhaupt teilnehmen zu dürfen, ist eine Sache, die geht bei einer regionalen Veranstaltung für deutsche Existenzgründer so nicht! Dies wurde auch gleich an die Verantwortlichen adressiert.

Nach genauerer Inaugenscheinnahme in einer Vorstandssitzung des Vereins wurden weitere datenschutzrechtliche Probleme erkannt, und man kam zu dem Beschluss, dass, wenn es keine schriftliche Bescheinigung über die DSGVO-Konformität gibt und der Verein haftungstechnisch freigestellt wird (wegen Datenschutz und Privacy Shield), daran nicht teilzunehmen.

Alle Bedenken wurden am 9. November 2020 an die Agentur Reßmann in Mannheim mitgeteilt, die den virtuellen Existenzgründungstag ausrichtet. Nachdem man dort keinerlei Probleme sah, Zitat vom 10. November 2020: »Doch wir sehen datenschutzrechtlich keinerlei Problem aus oben beschriebenem klaren und sehr individuellem Prozedere«, wurden die Bedenken am 11. November an die Geschäftsführung der Metropolregion Rhein-Neckar adressiert.

Die Metropolregion Rhein-Neckar beauftragte umgehend die Datenschutzfirma Dacuro GmbH in Walldorf damit, die geplante virtuelle Veranstaltung unter datenschutzrechtlichen Gesichtspunkten unter die Lupe zu nehmen. Ergebnis (18. November 2020, am Morgen): »Um es gelinde auszudrücken, es ist nicht optimal. Es besteht Handlungsbedarf. Leider wurden zu spät die Zügel gezogen! Aber man kann in der Kürze der Zeit wahrscheinlich nichts mehr großartig ändern.«

In einem Telefonat mit dem zuständigen Marketingleiter Herr Jörg Kordes von der Metropolregion am Nachmittag des 18. November 2020 plant man nun, auf diese Datenschutz-Problematik bei der Anmeldung zum Existenzgründungstag hinzuweisen, sodass jeder frei entscheiden kann, ob er unter diesen Bedingungen teilnehmen möchte oder nicht.

Aber wahrscheinlich wird es so sein wie immer, wenn man das Gefühl hat, es tut mir persönlich gut, ich habe Vorteile davon und alle machen das doch: »Alles ist gut!«

Unsere Historie in Deutschland müssen wir in eine Art globale Gegenwartsverantwortung transferieren, denn seit viel zu langer Zeit schon ignorieren wir Dinge, die um uns herum geschehen und die in der Zukunft fatal für uns und die Menschheit sein können. Zitat aus Sebastian Haffners Buch: Geschichte eines Deutschen – Die Erinnerungen 1914-1933, Seite 19: »Ich kam nicht auf den Gedanken, daß etwas Schlimmes oder Gefährliches an einer Sache sein könnte, die so offensichtlich glücklich machte und so unalltäglich-festliche Rauschzustände verschenkte.« Irgendwie geht es der großen Mehrheit heute doch wohl auch so.

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